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Warum ITSM-Tools auch für CSRD geeignet sind

Die neue CSRD-Berichtspflicht zeigt, wie wichtig die weitere Digitalisierung ist. Mit einem IT Service Management-System können Unternehmen zwei Ziele mit einer Software umsetzen: denn auch komplexe Non-IT-Inhalte und -Prozesse wie CSRD lassen sich damit automatisieren und effektiv steuern.

CSRD – hohe Aufwände drohen

Seit diesem Jahr sind etwa 50.000 Unternehmen innerhalb der EU damit konfrontiert, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) umzusetzen. Ziel dieser deutlich umfassenderen Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es, über ökologische, soziale und unternehmensführungsbezogene Aspekte detailliert und transparent zu berichten.
Die CSRD deckt eine Vielzahl von Berichtsfeldern ab, z.B. Treibhausgasemissionen, soziale Verantwortung, Korruptionsbekämpfung, Diversität in der Führungsebene, oder Menschenrechtsangelegenheiten. Die Berichte müssen sowohl retrospektive als auch prospektive Nachhaltigkeitsinformationen enthalten und kurz-, mittel- und langfristige Ziele abdecken.
Zudem ist eine Überprüfung der CSRD-Nachhaltigkeitsberichte durch Dritte erforderlich, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten sicherzustellen. Betroffenen Organisationen sind mit deutlich höheren Aufwänden und einer Fülle von Herausforderungen konfrontiert.

Vielschichtige CSRD-Herausforderungen

Unternehmen stehen bei der CSRD-Implementierung vor erheblichen Herausforderungen, die sich aus der Komplexität, der kurzen Zeitspanne und dem Umfang der Anforderungen ergeben. Einige der Schlüsselherausforderungen umfassen:

Verständnis und Anwendung der Richtlinie:

Unternehmen haben Schwierigkeiten, die CSRD-Richtlinien zu interpretieren, insbesondere in Bezug darauf, welche Einheiten betroffen sind, insbesondere bei Tochtergesellschaften und mehreren juristischen Personen. Die Anleitung bleibt in einigen Bereichen vage, was Unternehmen dazu veranlasst, sich mit Buchhaltungs- und Rechtsberatern zu beraten.

Datenrecherche, -erfassung und -konsolidierung:

Viele Unternehmen haben Probleme, ihre relevanten Informationen zu identifizieren und zu sammeln, insbesondere angesichts der potenziellen Anzahl von Einheiten im Geltungsbereich und des häufig fehlenden zentralisierten Datenmanagements.

Berichtsoptionen:

Unternehmen müssen sowohl darüber berichten, wie ihre Aktivitäten die Umwelt und die Gesellschaft beeinflussen (Auswirkungsmaterialität) als auch darüber, wie Umwelt- und Sozialthemen das Unternehmen selbst betreffen können (finanzielle Materialität). Organisationen haben die Wahl, auf welcher Ebene sie berichten sollen. Sie können wählen, ob sie für jede einzelne Firma in ihrer Gruppe berichten (Einzelbericht), für Teile ihrer Gruppe, die zusammengefasst sind (Teil-konsolidierter Bericht), oder für ihre gesamte Gruppe als Ganzes (konsolidierter Bericht). 

Die Überwachung lokaler Anforderungen im Kontext von CSRD:

Obwohl die CSRD darauf abzielt, die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der gesamten EU zu vereinheitlichen, haben einzelne Länder die Möglichkeit, zusätzliche Regeln oder strengere Standards einzuführen, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse oder Umweltziele zugeschnitten sind. Unternehmen müssen daher die Gesetze jedes Landes, in dem sie tätig sind, genau im Blick behalten, um sicherzustellen, dass sie alle relevanten Anforderungen erfüllen. Darüber hinaus gibt es z.B. in den USA einen anderen Regulierungsrahmen, der ebenfalls zu berücksichtigen ist, wenn Unternehmen sowohl in der EU als auch in den USA tätig sind.

Nach einer PWC-Studie von 2023 betrachten 64 % der Befragten die komplexe technische Umsetzung der CSRD-Vorgaben als große Hürde – und das angesichts knapper Ressourcen und einem hohen Zeitdruck. Die Datenqualität ist am Ende entscheidend für ein erfolgreiches ESG-Reporting. Dabei greifen Excel-Spreadsheets, die laut PWC 27% der Unternehmen hierfür nutzen möchten, zu kurz.

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ITSM-Systeme im Einsatz für CSRD-Datenverwaltung

ITSM-Systeme sind essentiell nicht nur für eine klare Verwaltung von IT-Ressourcen und die Optimierung des IT-Betriebs, sondern eignen sich auch für das Management von CSRD-Daten. Sie decken Serviceprozesse, Datenanalyse und -verwaltung ab.
Durch die CMDB (Configuration Management Database) bieten sie eine zentrale Plattform für die Erfassung, Speicherung und Analyse von Nachhaltigkeitsdaten, die typischerweise über verschiedene Unternehmensbereiche verteilt sind. Ein integriertes IT-System, das Daten aus Finanzsystemen, Betriebsmanagement, HR-Tools und externen Datenbanken zusammenführt, ist daher für einen umfassenden Überblick unerlässlich.

Die Automatisierung der Datenerhebung, z.B. bei Energieverbrauch und Ressourceneinsatz, steigert die Präzision, Qualität und Audit-Sicherheit der Berichte. So kann beispielsweise ein Produzent von Elektronik ITSM nutzen, um den Lebenszyklus seiner Produkte zu verfolgen, was zu einer längeren Nutzungsdauer und der Identifikation umweltfreundlicher Alternativen beiträgt und Elektroschrott reduziert. Ein weiterer Aspekt ist die Integration von Change Management, um im Rahmen eines fortlaufenden Verbesserungsprozesses flexibel auf Veränderungen reagieren zu können.

Standardisierung und Qualitätssicherung

CSRD fordert eine Berichterstattung nach festgelegten Standards wie denen der Global Reporting Initiative (GRI) oder des Sustainability Accounting Standards Board (SASB). ITSM-Systeme bieten Vorlagen und Frameworks.
Sie helfen dabei, Standards einzuhalten. Außerdem sorgen sie für konsistente und qualitativ hochwertige Berichte. Zudem helfen Validierungsregeln, Fehler und Dateninkonsistenzen zu minimieren.

Unterstützung durch KI

Eine automatisierte Datenerfassung wird durch den Einsatz von präskriptiven KI-Modellen und kontextabhängigen Analysen ergänzt. Ein Finanzunternehmen kann die Energieeffizienz seiner Rechenzentren verbessern. Dazu analysiert es Verbrauchsdaten mit KI und passt Ressourcen automatisch an. Dadurch wird der Energieverbrauch optimiert und CO2 reduziert.
KI wird immer wichtiger für Datenanalyse, Visualisierung und Erstellung von CSRD-Berichten. Automatisierte Prozesse von der Datenerhebung bis zum Reporting reduzieren manuelle Arbeit und senken das Fehlerpotenzial.

Compliance & Governance

Die kontinuierliche Einhaltung der CSRD-Anforderungen wird durch Compliance-Funktionen in ITSM-Systemen unterstützt, die eine zentrale Überwachung und Steuerung der Richtlinien sowie die Dokumentation von Maßnahmen ermöglichen. So kann beispielsweise eine Bank mit ITSM den Fortschritt ihrer Nachhaltigkeitsinitiativen überwachen und automatisierte Compliance-Berichte erstellen, die den CSRD-Vorgaben entsprechen. Funktionen wie Audit-Trails und Zugriffskontrollen stärken die Integrität der Berichterstattung.

Nachhaltige ITSM-Prozesse

Im Rahmen der CSRD tragen ITSM-Systeme nicht nur zur Steigerung der Effizienz, des Datenmanagements und des Reportings bei, sondern unterstützen auch die Ausrichtung der ITSM-Prozesse an Nachhaltigkeitsprinzipien. Sie fördern z.B. Remote-Arbeit, verringern Reiseemissionen und unterstützen die nachhaltige Beschaffung von IT-Hardware, was zu einer effizienteren Ressourcennutzung und geringeren Umweltauswirkungen führt.

Fazit

CSRD trifft zukünftig praktisch jedes Unternehmen, denn ab 2026 können auch Organisationen ab 10 Beschäftigten auskunftspflichtig sein. Um Aufwände und fehlerhafte Daten zu minimieren, ist die Unterstützung durch entsprechende Tools ein Schlüssel.

Systeme für IT Service Management (ITSM) eignen sich auch hervorragend zur Erfüllung der CSRD-Richtlinien. Sie bieten nicht nur die notwendige Plattform für effektive Datenerfassung, Datenverarbeitung und Reporting, sondern stellen auch die Einhaltung von Compliance sicher. Darüber hinaus unterstützen sie auch ein nachhaltiges IT-Management. In einer Ära, in der Nachhaltigkeit zunehmend im Fokus steht, ist der Einsatz von ITSM-Tools geeignet, Ökonomie und Ökologie zu verbinden.

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