Vom Produkt zum Service: Das verbirgt sich hinter der neuen Liferay Experience Cloud LXC

Kurz zusammengefasst:

• Die Liferay Experience Cloud (LXC) ist ein reguläres Liferay DXP 7.4, das als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten wird.
• Bisherige Betriebsmodelle (in der Cloud oder On-Premises) sind weiterhin verfügbar, bekommen jedoch neue Namen.
• Bisherige Erweiterungen wie Portlets und Themes sind in der LXC nicht mehr verfügbar.
• Liferay bietet Alternativen, die die bisherigen Erweiterungsmöglichkeiten ergänzen und auch in bestehenden Installationen genutzt werden können.

Mittels neuer Produktbezeichnungen kündigen Anbieter in der Regel Änderungen an und wollen ihr Lösungsangebot damit präziser beschreiben. Dazu gehört beispielsweise der Begriff der Digital Experience Platform; kurz DXP. Viele Anbieter, die bisher Portale oder Content-Management-Systeme (CMS) angeboten haben, sind jetzt DXP-Anbieter. Oft werden diese neuen Begrifflichkeiten auch von Marktforschungs-Instituten geprägt und damit neue Märkte definiert.

Wie lassen sich aber die verschiedenen Produktangebote einer DXP beschreiben? Neben der klassischen On-Premises-Installation im eigenen Rechenzentrum wird das Thema Cloud immer wichtiger. Liferay bietet in der Cloud zwei Modelle an: Zum einen den klassischen Betrieb von Liferay in der Cloud (bisheriger Name: Liferay DXP Cloud), bei dem der Anwender:innen weiterhin volle Kontrolle über das System hat. Zum anderen Liferay DXP als Software-as-a-Service (SaaS).

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Liferay Experience Cloud (LXC)

Bereits seit 2022 bietet Liferay mit der Liferay Experience Cloud (LXC) das Kernprodukt Liferay DXP als Software-as-a-Service (SaaS) an. Die große Neuerung ist, dass sich Liferay hier selbst um die Aktualisierung der Plattform kümmert und Updates automatisch eingespielt werden.

Damit das funktioniert, können allerdings manche Features von Liferay nicht mehr genutzt werden. Warum? Wenn individuelle Funktionen wie Portlets, Themes oder Services für Liferay entwickelt werden, so sind diese im gesamten Applikationsserver verfügbar und so auch mit der Infrastruktur eng verzahnt. Aus diesem Grund sind diese Funktionen immer portalweit verfügbar.

In einer SaaS teilen sich mehrere Anwender:innen einen Server, daher ist diese Möglichkeit nicht mehr gegeben. Weiterhin sind Updates durch die enge Verzahnung schwieriger, da zusätzliche Abhängigkeiten geprüft werden und die Module ggf. neu gebaut werden müssen. Bei entkoppelten Systemen, die über standardisierte APIs miteinander kommunizieren, ist dies kein Problem, weshalb es neue Funktionen mit LXC gibt.

Neue Funktionen mit der Liferay Experience Cloud (LXC)

Liferay bietet natürlich Alternativen an – denn individuelle Erweiterungen der Plattform sind zukünftig natürlich weiterhin eine zentrale Funktionalität. Lösungen können auf die neuen Low-Code/No-Code-Funktionen zugreifen. Frontends werden mittels JavaScript und Rest APIs (auch von Nicht-Liferay-Entwickler:innen) als „Remote App“ umgesetzt. Viele weitere Module behalten die bisherige Flexibilität der Plattform bei und funktionierten auch im Rahmen von Liferay Experience Cloud (LXC).

Das heißt: Bekannte Funktionen sind nicht mehr verfügbar. Aber keine Sorge: das gilt nur, wenn Sie die Liferay Experience Cloud (LXC) bereits einsetzen. Liferay wird die bisherigen Modelle natürlich weiterhin unterstützen. Dazu gehört auch die On-Premises-Installation im eigenen Rechenzentrum – jetzt bekannt unter Liferay DXP Self Hosted, sowie die bisherige Liferay DXP Cloud – zukünftig Liferay Experience Cloud (Self Managed) oder kurz LXC SM.

Trotzdem sollte das „neue“ Entwicklungsmodell für LXC bei der Entwicklung von neuen Lösungen auf Liferay berücksichtigt werden. Daher sollte folgende Frage gestellt werden: Könnte diese Funktion auch so umgesetzt werden, dass sie auf LXC funktioniert? Denn: Tatsächlich läuft überall die gleiche Liferay DXP-Basis, egal ob On-Premises, in der selbst gemanagten Cloud oder eben in der LXC. Und die Vorteile, wie bspw. schneller die Plattform aktualisieren zu können, gelten überall.

Strategische Ausrichtung von Liferay

Die neue strategische Ausrichtung von Liferay hat auch Auswirkungen auf das Produkt. Dazu hat sich Liferay selbst einen „mind shift“ verordnet. Früher war klar: Ist eine Funktion in Liferay nicht verfügbar, dann ist es möglich sie in der Regel selbst zu ergänzen. Das ist nicht immer ganz einfach (man braucht gut ausgebildete und idealerweise zertifizierte Liferay-Entwickler:innen, die sich mit dem Produkt gut auskennen), aber sehr wirkungsvoll.

Praktisch jede Stelle konnte so in Liferay angepasst werden und wurde es oft auch, da die bereitgestellten Funktionen nicht immer alle Anwendungsfälle abdecken konnten. Der Nachteil davon: Updates sind in der Regel schwierig. Je tiefer bei Änderungen in das Produkt eingegriffen wurde, desto komplexer wurde das Update.

Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan, Updates sind einfacher geworden, jedoch ist die Ursache gleichgeblieben: diese Anpassungen, die tief ins System eingreifen, sind eng verzahnt mit Liferay. Dies verhindert, dass Updates einfach eingespielt werden können. Updates verzögern sich, im Unternehmen laufen alte Versionen, Anwender:innen können nicht von den neuen Funktionen profitieren. Das ändert sich jetzt: Liferay wird so konfigurierbar werden, dass eine Anpassung per Service, Portlet oder Theme in der Regel nicht mehr erforderlich ist.

Die erste konkrete Auswirkung sehen Anwender:innen von Liferay DXP 7.4 bereits jetzt – es gibt wöchentliche Updates, die die bisherigen Service- und Fixpacks ablösen. Updates beinhalten Bugfixes und Features.

Innovation steht bei Liferay wieder an erster Stelle und die Geschwindigkeit, mit der Liferay gerade an den Low-Code/No-Code-Funktionalitäten arbeitet, ist beeindruckend. Wöchentlich kommen wichtige neue Funktionen dazu, die zeigen, dass Anwender:innen jetzt sehr viel schneller von Innovationen profitieren können. Es macht Spaß, hier vorne mit dabei zu sein und schneller bessere Lösungen auf Basis von Liferay zu bauen. Auf in die Zukunft!

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