Blog abonnieren

VMware-Übernahme durch Broadcom: Das sind die Konsequenzen für Lizenzkunden

Es ist ein Deal, der die Technologiebranche durchrüttelte: Im Dezember 2023 hat Software-Konzern Broadcom den Cloud-Computing-Riesen VMware übernommen. Mit dieser Übernahme wurde eine Reihe von bedeutenden Änderungen an der Softwarelizenzierung von VMware eingeführt, die im Februar 2024 in Kraft traten. Die Anpassungen sorgten in der Branche, insbesondere bei Cloud-Service-Anbietern, für Diskussionen und erfordern eine sorgfältige Neubewertung der Art und Weise, wie Unternehmen Broadcom-Produkte nutzen.

Die Auswirkungen der Lizenzänderungen auf Cloud-Services

Die von Broadcom nach der Übernahme angekündigte Änderung der Lizenzbedingungen war am 1. April 2024 in Kraft getreten und hat viele Anbieter von Cloud-Diensten in einen Zustand der Unsicherheit versetzt. Da bis zu 75 % der Einnahmen einiger Anbieter an die Virtualisierungstechnologien von VMware gebunden sind, könnte die Unmöglichkeit, VMware-Software wie bisher zu lizenzieren, substanzielle Folgen für ihre Unternehmen bedeuten.

Die Umstrukturierung des Produktangebots und der Lizenzbedingungen durch Broadcom beinhaltete die Einstellung einiger Produkte ohne Vorankündigung und die Neubündelung anderer Produkte im Rahmen neuer Verträge. Diese Änderungen wurden vorgenommen, ohne neue technische Funktionen oder Softwareverbesserungen hinzuzufügen, was in der Branche zu Vorwürfen unlauterer Praktiken führte, die die Kosten für die Kunden in die Höhe treiben.

Broadcom rechtfertigt sich damit, dass diese Änderungen darauf abzielen, Innovationen zu beschleunigen und die Effizienz des Kundendienstes zu verbessern. Trotz dieser Absichten fühlen sich viele Kunden durch Kosten für Produkte belastet, die sie nicht unbedingt benötigen.

Die relevantesten Änderungen bei der Lizenzierung auf einen Blick:

  • Abschaffung der Möglichkeit, unbefristete Lizenzen zu erwerben.
  • Keine Verlängerungen für bestehende Wartungen von unbefristeten Lizenzen.
  • Erfordernis der Umstellung auf ein Abonnementmodell für neue Lizenzen oder Wartungssupport.
  • Umstellung von CPU-basierten auf Core-basierte Lizenzierungsmetriken mit einer Mindestanforderung von 16 Cores für die Lizenzierung.
  • Spezifische Auswirkungen auf vSphere-Produkte.

Als erste Antwort auf die Kundenreaktionen kündigte Broadcom an, dass Kunden mit unterstützten Versionen von vSphere mit unbefristeten Lizenzen kostenlosen Zugang zu Zero-Day-Sicherheitspatches erhalten werden. Darüber hinaus versicherte das Unternehmen, dass weitere VMware-Produkte schrittweise in diese Initiative integriert würden, und einige Support-Verlängerungen wurden für Verlängerungen während der Übergangsphase gewährt.

Nächste Schritte für VMware-Kunden

VMware/Broadcom-Kunden wird empfohlen, diese Änderungen sofort mit ihren Partnern zu besprechen, um die Auswirkungen auf ihre Lizenzkosten zu verstehen. Darüber hinaus hat Broadcom im Rahmen der Umstellung die Migration der Kundendaten vom VMware-Portal auf ein neues Broadcom-Portal eingeleitet, die am 30. April abgeschlossen wurde, wobei das neue Portal am 5. Mai in Betrieb genommen wurde. Obwohl das VMware-Portal weiterhin zugänglich ist, wurde seine Funktionalität erheblich eingeschränkt.

Kunden sollten ihre Lizenzbestände und Vertragsdetails im neuen Broadcom-Portal überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Informationen korrekt und vollständig übertragen werden. Dieser proaktive Ansatz wird dazu beitragen, mögliche Probleme, die sich aus der Umstellung ergeben, zu entschärfen und die Einhaltung der neuen Lizenzbedingungen sicherzustellen.

Checkliste: Was sie als VMware-Kunde nun tun sollten

Sie wissen nicht, wie und womit sie anfangen sollen? Vielleicht helfen Ihnen die folgenden Tipps, etwas mehr Struktur in Ihre Planung zu bringen.

  • Schaffen Sie Transparenz
    • Wo werden welche VMware-Produkte eingesetzt?
    • Welche der eingesetzten VMware-Produkte sind von der Änderung betroffen?
    • Erhebung der Infrastrukturdaten (Server-Topologien, virtuelle Server, physikalische Server und die jeweils zugewiesenen Hosts, Anzahl CPUs, Anzahl Cores)
  • Analysieren Sie die zu erwartenden Mehrkosten
    • Ermitteln Sie ihre aktuelle Infrastruktur und die damit verbundenen Lizenzkosten
    • Prüfen Sie, wie sich diese Kosten mit den Änderungen entwickeln
  • Evaluieren Sie Ihre Planung und behalten zukünftige Kosten im Blick
    • Wie wird sich Ihre Infrastruktur entwickeln?
    • Planen Sie eine Erweiterung?
    • Oder ggf. einen Rückbau Ihrer IT-Landschaft?
  • Beachten Sie indirekte Kosten
    • Sie betreiben keine große IT-Infrastruktur mit VMware und haben bereits viel in die Cloud ausgelagert?
    • Auch für Ihren Cloud-Anbieter ergeben sich Mehrkosten - sei es durch die steigenden Lizenzkosten oder die Migration auf eine VMware-Alternative. Diese Kosten werden an Sie weitergegeben.
    • Sprechen Sie also mit Ihrem Cloud-Provider über diese Änderungen und die zu erwartenden Mehrkosten.
  • Prüfen Sie Alternativen
    • Gibt es alternative und günstigere Technologien?
    • Wie teuer wäre die Migration?
    • Wie lange für die Umstellung dauern und welche Implikation würde sich dadurch auf den täglichen Betrieb ergeben?

Diese Schritte decken sicher noch nicht alle relevanten Punkte ab, denn dafür ist jede Kundensituation zu individuell und das Broadcom-Portfolio zu groß. Sprechen Sie also intern mit allen Experten und prüfen sie ggf. noch weitere Punkte, die berücksichtigt werden müssen.

Fazit

Die Übernahme von VMware durch Broadcom stellt einen bedeutenden Wendepunkt in der Cloud-Computing-Landschaft dar. Die abrupten Änderungen bei der Lizenzierung, die auf die Förderung von Innovationen und die Verbesserung der Servicebereitstellung abzielen, haben bei Cloud-Service-Anbietern und ihren Kunden Bedenken und Unsicherheiten ausgelöst. Für die betroffenen Parteien ist es von entscheidender Bedeutung, informiert zu bleiben und proaktive Schritte zu unternehmen, um sich an diese neuen Bedingungen anzupassen und sicherzustellen, dass ihre Abläufe unter der neuen Broadcom-Regelung effizient und konform bleiben.

Wie kann USU sie unterstützen?

Wir helfen Ihnen mit unseren Tools und Services, die notwendige Transparenz über Ihren Status Quo zu erhalten und zu erwartende Mehrkosten genau zu analysieren. Benötigen Sie darüber hinaus Unterstützung in der Betriebsplanung, binden wir unsere Partner ein, die zusätzliches Know-How einbringen.

Unsere Leistungsvorteile im Überblick

  • Out-of-the-Box Konnektoren, welche alle notwendigen Daten Ihrer Infrastruktur auslesen und erfassen.
  • Technologie, welche in Kombination mit einem umfassenden Vendoren-Katalog und automatischen Berechnungslogiken eingehende Daten automatisch verarbeiten und Ergebnisse sichtbar machen.
  • Integrierte Dashboards und Reports, die Ihnen die wichtigsten Ergebnisse liefern
  • Unsere Services übernehmen dabei alle notwendigen Schritte und erzielen mit standardisierten Verfahren schnelle Ergebnisse.
  • Sie erhalten vollständige Transparenz über Ihre Broadcom-Nutzung, Ihre aktuellen Lizenzbestände und Verträge, sowie Reports über Kosten, Compliance und mögliche Optimierungsansätze.
  • USU kann Sie dabei unterstützen, nicht nur Broadcom zu managen, sondern alle Vendoren Ihres Portfolios. Sei es für Client-, Datacenter-, SaaS-, oder Cloud-Anbieter.

 

Kontaktieren sie uns gerne für ein unverbindliches Angebot.

 

 

Artikel teilen:

Weitere interessante Artikel