Blog abonnieren

So verwalten Sie erfolgreich Ihre Oracle Java Lizenzen

Das neue Jahr startete mit neuen Java-Lizenzregeln. Oracle hat beschlossen, die Java-Richtlinien ab dem 1. Januar 2019 zu ändern. Nun sind die unbefristeten Java SE Lizenzen nicht mehr verfügbar.

Eine Analyse der früheren Änderungen finden Sie in unseren Blogs von 2018:

Oracle Java Lizenzübersicht

Seit dem Kauf der Sun Microsystems hat Oracle seine Preisliste um Java SE-Produkte mit einem unbefristeten Lizenzmodell erweitert. Vielleicht haben Sie bereits diese Lizenzen erworben, die in mehreren Editionen erhältlich waren:

  • Java SE: Das kostenlose Produkt, das JDK und JRE enthält.
  • Java SE Advanced Desktop: Eine erforderliche Lizenz, die nur in der Metrik Named User Plus verfügbar ist (Minimum 2000 pro Unternehmen). Sie beinhaltet Java SE und andere spezifische kommerzielle Funktionen.
  • Java SE Advanced: Erfordert eine Lizenz und entspricht der vorherigen Lizenz, wurde aber für Server entwickelt. So sind nur NUP- und CPU-Metriken verfügbar.
  • Java SE Suite: Erfordert eine Lizenz und ist in NUP und CPU verfügbar. Diese enthält Java SE Advanced mit einem speziellen kommerziellen Feature: JRockit Real Time Deterministic GC.

Im Jahr 2018 beschloss Oracle, die Lizenzierung von Java SE zu ändern. Oracle bot zwei Java SE-Abonnementprodukte an, um Support, Patches und Sicherheitsfixes für JDK zu erhalten.

  • Java SE Desktop Subscription: Ein monatliches Abonnement nur in der NUP-Metrik. Die Berechnungsregeln sind ganz einfach: 1 Desktop = 1 NUP. Bisher wird kein Minimum NUP angegeben.
  • Java SE Subscription: Ein monatliches Abonnement für Server in CPU-Metrik. Die Berechnungsregeln sind die gleichen wie bei Oracle Database mit der gleichen Partitionierungsrichtlinie für die Virtualisierungsregeln:

CPU * Kerne pro CPU * Kernfaktor

Oracle ändert (schon wieder) die Java-Regeln

Am 17. Januar 2019 veröffentlichte Oracle eine neue Technologiepreisliste. Es wurde angekündigt, dass alle historischen Produkte der Java SE nicht mehr verfügbar sein werden. Es wird keine unbefristeten Lizenzen für Java SE-Produkte wie Java SE Advanced oder Suite mehr geben. Sie haben nur Zugriff auf Java-Abonnements.

Haben Sie eine Wahl für die Unterstützung Ihres JDK?

Nein, nicht wirklich.

Haben Sie bereits einige Java SE Advanced Desktop-Lizenzen erworben? Oracle empfiehlt in diesem Fall, sich an Ihren Vertriebsmitarbeiter zu wenden, um zu besprechen, was Sie tun können.

Bevor Sie Verhandlungen mit Oracle aufnehmen sollten Sie sich aber vorbereiten. Erstellen Sie einen schnellen Business Case über die Kosten Ihrer aktuellen Wartung - im Vergleich zu den Abonnementkosten der Java SE. Wenden Sie sich an einen Oracle-Lizenzexperten, der Sie bei der Komplexität dieses Vertragsgegenstandes unterstützt.

Bleibt Oracle Java jetzt kostenlos – oder nicht?

Abonnements zur Unterstützung Ihres JDK sind nicht die einzige Änderung im neuen Jahr. Von Anfang an wurde behauptet, dass Sie für Java bezahlen müssen. Obwohl das nicht ganz der Wahrheit entspricht… ist das auch nicht ganz falsch.

JDK 8, 9 und 10 unterliegen dem Oracle Binary Code Lizenzvertrag:

"2. LIZENZ ZUR NUTZUNG. Vorbehaltlich der Bedingungen dieser Vereinbarung, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Java-Technologiebeschränkungen der ergänzenden Lizenzbedingungen, gewährt Ihnen Oracle eine nicht ausschließliche, nicht übertragbare, begrenzte Lizenz ohne Lizenzgebühren, um die Software vollständig und unverändert zum alleinigen Zweck der Programmausführung intern zu reproduzieren und zu verwenden. DIE IN DIESEM ABSCHNITT 2 DARGELEGTE LIZENZ ERSTRECKT SICH NICHT AUF DIE KOMMERZIELLEN MERKMALE. IHRE RECHTE UND PFLICHTEN IN BEZUG AUF DIE KOMMERZIELLEN FEATURES SIND IN DEN ERGÄNZENDEN BEDINGUNGEN SOWIE IN ZUSÄTZLICHEN LIZENZEN FÜR ENTWICKLER UND PUBLISHER FESTGELEGT."

Der Hauptpunkt im BCLA ist der Bezug auf die kommerziellen Merkmale. Oracle stellt das Produkt Java SE kostenlos zur Verfügung, sofern Sie keine kommerziellen Funktionen verwenden.

Wenn Sie also JDK 8, 9 oder 10 ohne Nutzung von Werbefunktionen verwenden und keinen Support benötigen, können Sie ohne Vertrag fortfahren. Die neuesten Patches und Sicherheitsfunktionen können Sie so allerdings nicht herunterladen. Für Version 11 besagen die neuesten Nachrichten, dass JDK jetzt unter dem Oracle Technology Network License Agreement vertrieben wird:

"Lizenzrechte und -einschränkungen Oracle gewährt Ihnen eine nicht ausschließliche, nicht übertragbare, beschränkte Lizenz zur internen Nutzung der Programme, vorbehaltlich der in dieser Vereinbarung und der Programmdokumentation genannten Einschränkungen, nur zum Zwecke der Entwicklung, des Tests, des Prototypings und der Demonstration Ihrer Anwendung und nicht für einen anderen Zweck. […]”

Das bedeutet für Sie: Java SE 11 ohne Vertragsunterstützung erlaubt die Nutzung des JDK nur in einer Testumgebung.

Um JDK in einer Produktionsumgebung zu verwenden, müssen Sie ein Java SE Desktop-Abonnement für JDK auf dem Desktop oder ein Java SE-Abonnement für JDK auf Servern erwerben. Auch hier gibt es keine unbefristeten Lizenzen, sondern nur das monatliche Abonnement.

Also, Java ist immer noch kostenfrei, sofern Sie:

a) die JDK 11 in einer nicht produktiven Umgebung verwenden oder

b) eine ältere Version, wie JDK 8, 9 oder 10 verwenden und Sie keinen Support oder Updates benötigen.

c) Nutzen Sie keine JDK-Version, die nach den Ankündigungen "Ende der öffentlichen Updates" veröffentlicht wurde (außer Sie verfügen über einen Oracle Java Vertrag, der das ermöglicht).

Zur Erinnerung, das sind die letzten von Oracle für das alte JDK veröffentlichten Versionen:

  • JDK 5: Ende der öffentlichen Updates 2009 - letzte Version ohne Vertrag: JDK 5.0u22
  • JDK 6: Ende der öffentlichen Updates 2013 - letzte Version ohne Vertrag: JDK 6u45
  • JDK 7: Ende der öffentlichen Updates 2015 - letzte Version ohne Vertrag: JDK 7u80
  • JDK 8: Ende der öffentlichen Updates 2019 - letzte Version ohne Vertrag: JDK 8u202

Vorteile des Oracle Java-Abonnementmodells

Die gute Nachricht für Sie: Die kommerziellen Funktionen für Java SE 8, 9 und 10 sind nun in den Java SE Subscription-Produkten enthalten. Sie müssen also nicht aktualisieren und können Ihre älteren Versionen von Java SE weiter nutzen.

Sie fragen sich jetzt zurecht: „Habe ich jetzt also doch keine Probleme mit der Nutzung meiner kommerziellen Features!?” Das ist nicht ganz richtig, denn:

Angenommen, Sie haben eine WebLogic Server Standard-Lizenz, die die Nutzung für das Java SE-Produkt abdeckt. Sind Sie sich absolut sicher, dass Sie keine kommerzielle Funktion verwenden?

Oracle Java in Drittanbieterprogrammen

Für jedes Oracle-Produkt mit einem eingebetteten Java SE-Produkt sollten Sie Ihre tatsächliche Java-Nutzung hinsichtlich der eingeschränkten Rechte überprüfen. Wenden Sie die gleiche Strategie für Drittanbieter an, der ein Java SE-Produkt einbindet oder ausführen muss.

Zum Beispiel führen sowohl SAP als auch Adobe das JDK aus. In diesen Verträgen sind Klauseln vorhanden, die Sie kennen sollten: beispielsweise lizenzieren einige SAP-Verträge Ihre Java-Nutzung.

Bewerten Sie Ihr Oracle Java Risiko

Das Wichtigste zuerst: Bleiben Sie ruhig! Analysieren Sie die Bereitstellung von Oracle Java auf Ihren Desktops und Servern sowie all Ihre Verträge. So wissen Sie genau, was Sie kaufen müssen. Mithilfe dieses Wissens können Sie mit Oracle verhandeln. Ein Teil Ihrer Nutzung ist möglicherweise bereits abgedeckt.

Brauchen Sie Hilfe? Mit diesem Tool können Sie auf eine Online-Java-Risikobewertung zugreifen. Eine schnelle Analyse Ihres Compliance-Risikos direkt in Ihren Posteingang.

Artikel teilen:

Weitere interessante Artikel