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„3-2-1 - lizenzpflichtig” - Die neue Docker-Lizenzierung im Überblick

Haben Sie es schon gehört? Die Nutzung von Docker Desktop für die Container-Verwaltung ist jetzt kostenpflichtig!

Mitte 2021 sorgte die Ankündigung für Aufsehen, dass Docker Desktop ab 2022 für größere Unternehmen kostenpflichtig sein würde. Kurz darauf erschienen viele emotionale Artikel im Internet - wohl nicht zuletzt aufgrund der bitteren Erinnerung an die Kommerzialisierung des ebenfalls weit verbreiteten Java SE durch Oracle vor zwei Jahren.

Nach dem Motto "Jammern nützt nichts" erklären wir Ihnen im Folgenden, wie das neue Lizenzmodell von Docker Desktop funktioniert und was Sie im Detail beachten sollten. Als Spezialisten für Software Asset Management (SAM) helfen wir Ihnen zu ermitteln, welche Informationen Sie benötigen, um Ihr Risiko abzuschätzen, welche konkreten Schritte Sie jetzt unternehmen können, um die finanziellen Auswirkungen zu managen und welche „Lizenzierungsfallen“ Sie vermeiden sollten.

Aber zunächst: Warum sollte Sie das interessieren?

Hat Ihr Unternehmen mehr als 250 Mitarbeiter? Oder einen Jahresumsatz von mehr als 10 Millionen Dollar? Für den Einsatz von Docker Desktop in Unternehmen dieser Größe ist jetzt ein kostenpflichtiges Abonnement pro Benutzer erforderlich. Ja - es ist nicht mehr kostenlos.
Docker hat sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Technologie entwickelt. So finden Sie beispielsweise viele Nutzer in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Da es sich bei Docker um ein technisches Tool handelt, ist es nicht so weit verbreitet wie z. B. Office 365 von Microsoft und hat daher bei den Software Asset Managern nicht den gleichen Stellenwert.
Die Kommerzialisierung von Docker erfordert jedoch, dass man sich mit den Themen Software-Compliance und Software-Ausgaben auseinandersetzt. Daher sollten Sie zumindest herausfinden, in welchem Ausmaß Docker in Ihrem Unternehmen eingesetzt wird.
Die gute Nachricht: Wenn Sie über Tools und Prozesse für Software Asset Management verfügen, ist Docker vielleicht "nur" ein weiteres benutzerbasiertes Softwareprodukt.
Achten Sie darauf, dass Sie die Themen nicht verwechseln: Hier geht es um die Lizenzierung von Docker, nicht um die Lizenzierung von Software, die in Containern läuft. Letzteres ist jedoch ebenfalls eine aktuelle Herausforderung für Lizenzmanager.
Kurz: Untersuchen Sie, wo Docker in Ihrem Unternehmen eingesetzt wird, und beginnen Sie mit der Verwaltung. Oder nehmen Sie es zumindest auf Ihre To-Do-Liste für den nächsten Monat auf.
 
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Was ist Docker (Desktop) genau?

Die Docker Engine ist die Kernkomponente dieser Laufzeitlösung. Sie besteht aus dockerd-Daemon zur Verwaltung von Images, Containern und Netzwerken, sowie Schnittstellen wie CLI und REST API.
Docker Desktop ist nicht nur die Benutzeroberfläche, für die es manche halten. Es handelt sich vielmehr um ein Bündel von Komponenten wie Docker Engine, Docker Compose, integriertes Kubernetes, automatisierte Installation und Updates, einfache Kontrolle von Host-Ressourcen und Entwickler-Tools. Mit anderen Worten: Docker Desktop beinhaltet alles was Sie brauchen, um Ihr Leben zu vereinfachen.
Theoretisch ist es möglich, die Docker Engine ohne Docker Desktop zu verwenden, um die kommerzielle Lizenzierung zu umgehen. Dieser Weg erfordert jedoch Spezialwissen und eine komplexe DIY-Einrichtung, so dass er keine attraktive, skalierbare Lösung für Unternehmen darstellt, die auf gut unterstützte Software-Stacks angewiesen sind.
Docker Hub ist die Cloud-Plattform von Docker. Neben einer großen Sammlung öffentlicher Container-Images bietet sie erweiterte Funktionen wie automatisierte Image-Builds von GIT-Servern, private Image-Repositories und Schwachstellen-Scans von Images. Registrierte Benutzer von Docker Hub können Mitglieder von Teams werden, die zu Organisationen gehören. Diese Struktur ist wichtig für die Verwaltung von Benutzern und Lizenzen auf Unternehmensebene, wie wir später noch erläutern werden.
Kurz: Wenn Sie Software in Docker-Containern verwalten und ausführen möchten, ist Docker Desktop höchstwahrscheinlich Ihre Wahl. Das Toolset zur einfachen Verwaltung dieser Architektur jedoch ist nicht mehr kostenlos.
 

3 Abonnementpläne stehen zur Auswahl

Docker Desktop erfordert jetzt ein kostenpflichtiges Abonnement pro Benutzer für die professionelle Nutzung in größeren Unternehmen (250+ Mitarbeiter oder 10+ Millionen Dollar Jahresumsatz). Die Toleranzphase endete im Januar 2022.
Docker wird mit drei Arten von Abonnements oder "Plänen" angeboten. PRO, TEAM und BUSINESS werden in der nachstehenden Tabelle miteinander verglichen. Alle Pläne ermöglichen es den Benutzern, Docker Desktop auf allen ihren Geräten zu installieren. Es gibt jedoch Unterschiede bei einigen anderen Funktionen.
Beispiel: Lucy hat drei Geräte, auf denen Docker Desktop installiert ist. Da sie nur Docker Desktop verwendet, ist das PRO-Abonnement für sie ausreichend. Das Unternehmen zahlt für Lucy 5 Dollar pro Monat. Die Kollegen Paul und Eve haben ebenfalls Geräte mit Docker Desktop, nutzen aber die erweiterten Cloud-Funktionen von Docker auf Docker Hub und benötigen daher ein TEAM-Abonnement, das 7 Dollar pro Monat kostet.

3 Docker Desktop Abonnementpläne stehen zur Auswahl

Update:
 
Bitte beachten Sie, dass die in diesem Artikel genannten Lizenzpreise nicht mehr aktuell sind. 
Für eine aktualisierte Übersicht der aktuellen Lizenzpreise verweisen wir auf den beigefügten Screenshot. Dieser zeigt die aktuellen Preise am 05.01.2024.
Bitte beachten Sie, dass sich diese Preise wieder ändern können. Wir empfehlen Ihnen, die aktuellen Preise an anderer Stelle zu überprüfen um den neuesten Stand zu erhalten.

 

Preise am 05.01.2024 bei jährlichem Abonnement:


 

Auf den ersten Blick scheint es einfach zu entscheiden, welche Art von Abonnement für jeden einzelnen Nutzer am besten geeignet ist. Ein genauerer Blick auf die Lizenzbedingungen zeigt jedoch, dass es wichtige Unterschiede in Bezug auf die Verwaltung gibt: Die Bezahlung sowie die Verwaltung von hunderten oder tausenden von Nutzern und Abonnements sollten so einfach wie möglich sein.

Verwalten mittels Teams und Organisationen

Wie bereits erwähnt, werden die Abonnements in Docker Hub über Teams und Organisationen verwaltet.

  • Der PRO-Tarif ist auf sehr kleine Teams von drei Mitgliedern beschränkt. Eine große Anzahl von kleinen Teams würde die zentrale Verwaltung von Benutzern und Abonnements im Portal sehr schwierig machen.
  • Aus diesem Grund scheidet PRO für größere Unternehmen realistischerweise aus und sie müssen sich für das TEAM-Abo entscheiden. Allerdings lassen sich hier einige organisatorische Hürden ausmachen. So wird z.B. keine Zahlung auf Rechnung angeboten und Single-Sign-On bei Docker Hub wird nicht unterstützt.
  • Sind diese Aspekte relevant, so findet man sich schnell im BUSINESS-Plan wieder, der dreimal so teuer ist wie der TEAM-Plan.

Abonnements innerhalb der Vertragslaufzeit kündigen

Alle Abonnementtypen können bis zu 30 Tage vor Ablauf der Vertragslaufzeit gekündigt werden. Aufgrund einer automatischen Verlängerungsklausel bleiben alle Abonnements bestehen, sofern Sie sie nicht aktiv kündigen. Diese Klausel kann mit Docker ausgehandelt werden.

  • Im Falle von PRO und TEAM bedeutet dies, dass die monatliche Zahlung eine große Flexibilität bietet, um schnell auf Veränderungen in der Docker-Nutzung zu reagieren - etwa durch eine Firmenfusion oder die Kündigung von Mitarbeitern - natürlich mit dem Nachteil von etwas höheren Kosten als bei jährlicher Zahlung.
  • Bei BUSINESS gibt es hingegen nur die Möglichkeit von Jahresverträgen.

Die Auditklausel kennen

Beachten Sie auch die Auditklausel in den Lizenzbedingungen. Mit dem Vertrag räumen Sie Docker und/oder seinen Vertretern ein Audit-Recht ein und erklären sich bereit, für die Lizenzierung relevante Daten zu sammeln und mindestens 3 Jahre lang aufzubewahren:

“[…] Diese Aufzeichnungen sind mindestens drei Jahre lang nach dem Ende des Quartals aufzubewahren, auf das sie sich beziehen. Nach vorheriger Ankündigung kann Docker oder seine Vertretung diese Aufzeichnungen einsehen, um sich zu vergewissern, dass Sie die Bedingungen dieser Vereinbarung einhalten […]” (übersetzt aus dem Englischen: Quelle)

Diese Klausel birgt das Risiko von Vertragsstrafen, falls die Archivierung Ihrer Daten nicht zuverlässig funtioniert. Deshalb ist es wichtig, Ihre Vertrags- und Nutzungsdaten zu verwalten. Mit einer professionellen Lösung wie USU Software Asset Management ist das ganz einfach.

5 Möglichkeiten zur Verwaltung der Docker-Lizenzierung

Schätzung der Nutzeranzahl und der Kosten

Ein einfacher Ansatz für die Lizenzierung von Docker-Desktop besteht darin, zu schätzen, wie viele Benutzer Sie im Unternehmen haben. Suchen Sie im Softwareinventar nach Docker-Installationen und prüfen Sie, ob Sie die Besitzer der identifizierten Geräte kennen. Andernfalls müssen Sie mit einer Annahme arbeiten, z.B. 1,5 Geräte pro Mitarbeiter. Denken Sie daran, dass für Docker-Desktop bis Version 4.0 keine Lizenz erforderlich war.

Mit dieser ermittelten oder geschätzten Anzahl von Benutzern können Sie eine Hochrechnung vornehmen, die davon ausgeht, dass jeder ein TEAM-Abonnement für 7 Dollar pro Monat erhält, wenn jährlich bezahlt wird. Sie können diese Zahlen bereits für die Budgetplanung verwenden. Für die bekannten, namentlich genannten Benutzer können Sie TEAM-Abonnements über das Docker Hub-Portal beziehen: Im Portal erstellen Sie Ihre Organisation und ein oder mehrere Teams und laden Personen zu den Teams ein. Zusätzliche TEAM-Abonnements können mit wenigen Klicks erworben werden.

Feinabstimmung der Abonnements für den tatsächlichen Bedarf

Wenn Sie mit hohen Abonnementkosten konfrontiert sind und diese im Detail verstehen, sowie Optimierungspotenziale untersuchen wollen, müssen Sie natürlich genauer hinschauen: Zunächst sollten Sie eine regelmäßige Inventarisierung der Docker-Desktop-Installationen und der Verteilung auf die Mitarbeiter durchführen, um verlässliche Zahlen für die Planung zu erhalten. So können Sie die erworbenen Abonnements jederzeit mit der tatsächlichen Nutzung vergleichen und schaffen Transparenz und Software-Compliance.

Anschließend passen Sie die Anzahl und Art Ihrer Abonnements an den tatsächlichen Bedarf an. Es kann durchaus vorkommen, dass Sie Abonnements haben, die keinem Nutzer zugewiesen sind (Überlizenzierung). Eine solche Lücke wird es wahrscheinlich immer geben, aber sie sollte so klein wie möglich sein, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Erkennung ungenutzter Installationen

Es gibt noch eine zweite Art von Lücke, die zur Optimierung genutzt werden kann: Wie bei jeder Desktop-Software in großen Unternehmen gibt es zwangsläufig Benutzer, die die Software installiert haben, sie aber nicht mehr aktiv nutzen, zum Beispiel in den letzten 90 Tagen. Wenn diese Benutzer durch Messung der Softwarenutzung (Metering) identifiziert werden können, kann Docker Desktop deinstalliert werden, um die Anzahl der nicht benötigten Abonnements zu reduzieren und monatliche Abonnementkosten zu sparen (Re-Harvesting).

Standardisierung der Verwendung von Docker

Die Königsdisziplin besteht darin, nicht einfach alles zu lizenzieren, was im Softwarebestand zu finden ist, sondern die Nutzung von Docker zu standardisieren und aktiv zu steuern. Dazu müssen Entscheidungen darüber getroffen werden, wo und wie das Software-Tool eingesetzt werden soll.

Ein Software-Bedarfs-Managementsystem, bespielsweise der interne IT-Shop, sollte es den Mitarbeitern leicht machen, die Software mit wenigen Klicks anzufordern und wieder zurückzugeben. Die Softwarekosten sollten idealerweise nach dem Softwareverbrauch abgerechnet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter im gesamten Unternehmen auf die Kosten in ihrem Verantwortungsbereich achten und die angemessene Nutzung von Docker im Arbeitskontext gewährleisten.

Vertragsmodelle mischen

Sobald Sie Erfahrungen mit der Nutzung und ihrer Dynamik in Ihrem Unternehmen gesammelt haben, können Sie auch eine Mischung aus monatlichen und jährlichen Vertragsmodellen in Betracht ziehen. Für die Mindestanzahl von Benutzern, die Sie im Laufe der Zeit immer benötigt haben (Grundlast), kaufen Sie die günstigeren Abonnements mit jährlicher Zahlung, d. h. mit einjähriger Vertragsbindung. Für zusätzliche Nutzer kaufen Sie kurzfristige Abonnements mit monatlicher Zahlung zu höheren monatlichen Kosten. Diese können kurzfristig gekündigt werden, sobald sie nicht mehr benötigt werden.

Was kann USU für Sie tun?

In seinen FAQs empfiehlt Docker die Verwendung einer professionellen Lösung für eine zuverlässige Software-Inventarisierung:

"[Frage] Woher weiß ich, wie viele Personen Docker Desktop in meiner Organisation verwenden? [Antwort] Wenn Ihr Unternehmen ein Software Asset Management-Tool verwendet, können Sie damit möglicherweise feststellen, wie viele Benutzer Docker Desktop installiert haben. [...]" (übersetzt aus dem Englischen: Quelle)

Softwarelizenzmanagement ist für den Unternehmenserfolg wichtiger denn je. Die Kommerzialisierung von Docker unterstreicht dessen zunehmende Bedeutung in Zeiten der Digitalisierung und des Übergangs zur Cloud. Der "Per-User"-Abonnement-Ansatz, den Docker hier verfolgt, ist jedoch nicht neu, sondern ähnelt der traditionellen "Named User"-Lizenzierung, ergänzt um einige Cloud-Aspekte.

Wir von USU sind hier, um mit Ihnen über aktuelle Lizenzierungsthemen und auch über Evergreen-Themen zu sprechen. Wir helfen unseren Kunden seit Jahrzehnten alle relevanten Softwarelizenzmodelle aktiv zu managen und wenden unsere bewährten Best Practices auch auf neue Geschäftsmodelle und Technologien wie Container und SaaS an. Unsere Lizenzmanagement-Lösung USU Software Asset Management wird weltweit eingesetzt, um alle wesentlichen Aspekte wie Inventarisierung, Software-Compliance, Metering und Re-Harvesting, Softwarebedarfsmanagement und Kostenverrechnung abzudecken. 

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