Cloud Cost Management muss eine zentrale Disziplin im IT Financial Management werden. Nur so lassen sich verantwortungsbewusst und wertschöpfend Cloud-Kosten verwalten.
Immer mehr Unternehmen setzen auf komplexe Cloud-Infrastrukturen. Je vielschichtiger jedoch die Hybrid Cloud wird, desto mehr steigt auch das Risiko, Wildwuchs an Cloud-Diensten zu produzieren und unnötige Kosten zu generieren. Schnell verlieren Verantwortliche den Überblick über die Gesamtkosten. Eine zentrale Bedeutung erhält daher das Cloud-Kostenmanagement, damit Cloud Computing anstatt zur Belastung zum Erfolgsfaktor wird.
Verantwortliche sollten sich im besten Fall natürlich schon bei der strategischen Einführung von Cloud-Lösungen über finanzielle Aspekte Gedanken machen. Dazu zählt neben der transparente Budgetplanung auch die interne Verwaltung und Verrechnung von entstandenen Cloud-Kosten. Folgende drei Erfolgsfaktoren möchten wir hier für eine wertschöpfendes Cloud-Kostenmanagement vorstellen.
Abbildung 1: Darstellung von Cloud-Kosten. Ergebnis aus der USU Marktstudie Cloud Cost Management 2022.
Wenn es um Kostensenkung geht, liegt der Fokus immer noch stark auf der Suche nach ungenutzten Softwarelizenzen. Die am häufigsten genannte Maßnahme, laut der aktuellen Marktstudie 2022, ist mit knapp 90% der Stimmen das Licence Reharvesting. Durch die Nutzung eigener Lizenzen lassen sich schnell die Gesamtkosten für neue Instanzen erheblich reduzieren. Jedoch ist diese Optimierungsmaßnahme begrenzt und hindert Firmen daran, sich mit anderen Kosten-Aspekten ihrer Cloud-Infrastruktur zu befassen.
Erfolgreiches Kostenmanagement für Cloud-Lösungen basiert nicht nur auf der ganzheitlichen Einführung. Ein zentraler Faktor ist die Wahl des optimalen Abrechnungsmodells für die jeweilige Cloud-Anwendung. Pay-as-you-go Verträge bieten hohe Flexibilität. Denn gezahlt wird nur, was tatsächlich genutzt wird. Der Wechsel zu Reserved Instances kann eine hohe Kostenersparnis bringen. Ein Nachteil: Vertragslaufzeiten von 1-3 Jahren. Diesen Nachteil können Firmen jedoch in Kauf nehmen, wenn Ihre Workloads relativ stabil genutzt werden und es keine situationsbedingten Spitzen gibt. Das trifft sicher nicht für alle Cloud-Dienste zu. Ein Cloud-Monitoring unterstützt dabei, die geeigneten Cloudumgebungen ausfindig zu machen.
Es werden Big Data oder Maschine Learning Anwendungen betrieben? Noch besser. Dann eignen sich Spot Instances. Hier werden die Preise in einem Bieterverfahren ermittelt, was zur Folge hat, dass die Ausführung von Diensten eher instabil ist. Für unkritische und fehlertolerante Anwendungen lassen sich aber damit Cloud-Kosten einsparen.
Das Cloud-Kostenmanagement dreht sich nicht nur um die reine Suche nach Kostenfressern und Optimierungsmaßnahmen. Denn Cloud-Anwendungen sind ja im Unternehmen gewünscht und tragen zum wirtschaftlichen Erfolg der Firma bei. Somit stehen die Cloud-Kosten immer auch im Zusammenhang einer Wertschöpfungsanalyse. Oft fehlt den Cloud-Verbrauchern dieses Bewusstsein für den wirtschaftlichen Nutzen von Cloud-Diensten.
Unternehmen stehen also vor der großen Herausforderung, intern unten den Stakeholdern Transparenz zu schaffen. Zwei gängige Methoden für die interne Kostenverrechnung sind das Chargeback und Showback Verfahren. Beim Showback werden die Kosten den Verursachern transparent dargestellt, beim Chargeback dann auch direkt verrechnet.
Oft spornt allein die Transparenz über den tatsächlichen Ressourcen-Verbrauch an, dass Abteilung und Mitarbeiter die individuelle Verantwortung über die Cloud-Kosten erkennen zu verinnerlichen. Nur ein kleiner Teil der befragten Firmen der Marktstudie 2022 geben an, dies operativ bereits zu nutzen. Hingegen planen einige der Entscheider*innen, diese Verfahren in Zukunft einzusetzen.
Sie möchten noch mehr zu dem Thema erfahren?
Erfahren Sie mehr über unsere Lösung USU Hybrid Cloud Management. In unserer Webinarreihe erhalten Sie exklusive Einblicke von unserem Cloud-Experten zu verschiedene Fokusthemen, u.a. Cloud-Kosten, Softwarelizenzkosten, Cloud-Monitoring und Cloud-Governance.