Wie FinOps der Finanzbranche bei der Bewältigung von Cloud-Kosten helfen kann

Cloud Computing hat die Finanzdienstleistungsbranche revolutioniert, da es Unternehmen insbesondere niedrigere Kosten und größere Flexibilität verspricht. Trotz dieser transformativen Vorteile haben sich die Erwartungen an Kosteneinsparungen nicht eingestellt. Wir erklären, warum das so ist und was Banken jetzt tun sollten.

Cloud Computing ermöglicht Banken völlig neue Wachstumschancen

In den letzten zehn Jahren hat Cloud-Computing die Finanzdienstleistungen revolutioniert und verspricht niedrigere Kosten, größere Flexibilität, verbesserte Belastbarkeit und erhöhte Sicherheit. Neben diesen Vorteilen hat die Cloud-Technologie Banken, Fintech-Unternehmen und Versicherungsgesellschaften in die Lage versetzt, schneller zu innovieren und ihren Kunden bessere Dienstleistungen anzubieten. Ob durch Echtzeit-Zahlungsabwicklung, personalisierte Finanzberatung oder nahtlose mobile Bankgeschäfte – die Cloud-Technologie hat es Finanzinstituten ermöglicht, die Kundenerwartungen neu zu definieren. Doch trotz dieser transformativen Vorteile haben sich die erwarteten Kosteneinsparungen – ein wichtiges Verkaufsargument – für viele Unternehmen als illusorisch erwiesen.

Laut einer Forrester-Studie geben 94 % der Unternehmen zu viel Geld für Cloud-Dienste aus, wobei einige Unternehmen ihre Budgets um 50 % oder mehr überschreiten. Diese Herausforderung zwingt IT-Führungskräfte dazu, nach einem zuverlässigeren Ansatz zu suchen, um die Cloud-Ausgaben zu kontrollieren und den versprochenen Mehrwert zu liefern. Hier kommt FinOps ins Spiel: ein ganzheitliches Framework für das Cloud-Finanzmanagement, das Unternehmen in die Lage versetzt, ihre Cloud-Investitionen zu optimieren und gleichzeitig unnötige Kosten zu vermeiden.

Warum Cloud-Kosten aus dem Ruder laufen können

Die Cloud-Einführung beginnt oft mit der Verlockung der Kosteneffizienz, aber die Realität kann komplizierter sein. Untersuchungen von Gartner gehen davon aus, dass 30 % der Cloud-Ausgaben verschwendet werden, während eine EY-Umfrage ergab, dass 57 % der Unternehmen ihre jährlichen Cloud-Budgets überschreiten. 72 % der Unternehmen haben sogar mindestens eine Unternehmensanwendung wieder vor Ort (on premises) installiert, nachdem sie die wahren Kosten der Cloud-Migration erkannt haben.

Was treibt die Ausgaben für die Cloud in die Höhe?

Mehrere Faktoren tragen zu Kostenüberschreitungen in der Cloud bei:

• Veraltete Prozesse: Herkömmliche Budgetierungs- und Abrechnungsmethoden sind für das dynamische, verbrauchsabhängige Wesen von Cloud-Diensten schlecht geeignet.
• Begrenzte Sichtbarkeit: Ohne Echtzeit-Überwachung haben Unternehmen keinen Überblick darüber, wohin ihre Cloud-Ausgaben fließen und wie sie diese optimieren können.
• Sich überschneidende Kosten: Viele Unternehmen versäumen es, ihre alte Infrastruktur während der Cloud-Migration auslaufen zu lassen, was zu doppelten Kosten führt.
• Missverständnisse über die Kosten: Die Skalierbarkeit von Cloud-Plattformen führt oft zu einem unkontrollierten Verbrauch, da Teams ihre Ressourcen erweitern, ohne die finanziellen Auswirkungen zu berücksichtigen.
• Mangelndes Fachwissen: Viele Unternehmen verfügen nicht über die erforderlichen Fähigkeiten oder die Erfahrung, um ihre Cloud-Umgebungen effektiv zu analysieren und zu optimieren.

Diese Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit eines systematischen Ansatzes für die Verwaltung von Cloud-Kosten, der über einfache Budgetierungstools oder reaktive Kostensenkungsmaßnahmen hinausgeht.

Die FinOps-Lösung: Cloud-Kosten ganzheitlich verwalten

FinOps, die Abkürzung für Financial Operations, wurde entwickelt, um diese Herausforderungen direkt anzugehen. Durch die Kombination von Technologie, Best Practices und abteilungsübergreifender Zusammenarbeit hilft FinOps Finanzinstituten, die Kontrolle über ihre Cloud-Ausgaben zu übernehmen. Im Gegensatz zu einmaligen Kostenoptimierungsbemühungen ist FinOps eine langfristige Strategie, die eine Kultur des Kostenbewusstseins in der gesamten Organisation schafft.

Warum FinOps funktioniert

Bei FinOps geht es nicht nur um Kostensenkung, sondern auch um die Maximierung des Werts Ihrer Cloud-Investitionen. Hier erfahren Sie, wie FinOps Unternehmen hilft, ihre Cloud-Ausgaben effektiv zu verwalten:

1. Kostentransparenz in Echtzeit
   FinOps verwendet Dashboards und automatisierte Warnmeldungen, um den Teams einen klaren Überblick über die Cloud-Kosten zu verschaffen, damit sie überhöhte Ausgaben angehen können, bevor sie zu einem Problem werden.
2. Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit
   FinOps bringt IT-, Finanz- und Geschäftsinteressenten zusammen, um die Verantwortung für das Cloud-Kostenmanagement gemeinsam zu tragen und eine Abstimmung der Ziele und Prioritäten zu gewährleisten.
3. Proaktive Kostenoptimierung
   Durch die Einbindung von Kostenüberlegungen in den Architekturentwurfsprozess stellt FinOps sicher, dass Cloud-Ressourcen während ihres gesamten Lebenszyklus effizient genutzt werden.
4. Automatisierung und Berichterstattung
   Automatisierte Tools rationalisieren die Berichterstattung für Rückbuchungen, die Überwachung der Einhaltung von Vorschriften und Finanzprognosen, wodurch der manuelle Aufwand verringert und die Genauigkeit erhöht wird.
5. Skalierbare Governance
   FinOps führt präventive Kontrollen und Governance-Strukturen ein, um die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen zu gewährleisten und gleichzeitig die betriebliche Flexibilität zu erhalten.

Mit diesen Fähigkeiten können Bank- oder Versicherungsinstitute, die FinOps einsetzen, die Kosten und den Zeitaufwand für Cloud-Migrationen um bis zu 30 % senken und langfristig Einsparungen erzielen.

Aufbau eines FinOps-Frameworks im Bankwesen

Die Umsetzung von FinOps erfordert eine Kombination aus Top-down-Führung und Engagement an der Basis. Hier erfahren Sie, wie Finanzinstitute ein erfolgreiches FinOps-Framework schaffen können:

3. Kernkomponenten von FinOps etablieren
Um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen, sollten Organisationen die folgenden Komponenten umsetzen:

•  Kostenoptimierungsmodelle: Analysieren Sie fortlaufend die Cloud-Ausgaben, um Möglichkeiten für Kosteneinsparungen zu ermitteln und die tatsächlichen Ausgaben mit den Prognosen abzugleichen.
• Entwurfsstandards: Erstellen Sie Architekturrichtlinien, die Kosteneffizienz und Skalierbarkeit in den Vordergrund stellen.
• Dynamische Finanzrichtlinien: Anpassung der Budgetierungs- und Buchhaltungsprozesse, um die Variabilität der Cloud-Kosten zu berücksichtigen.
• Laufende Kontrolle: Sorgen Sie für eine kontinuierliche Überwachung, um die Einhaltung von Compliance-Vorschriften zu gewährleisten, Risiken zu managen und Transparenz in den Cloud-Betrieb zu bringen.

Der langfristige Wert von FinOps

FinOps ist mehr als nur ein Prozess - es ist eine Denkweise, die die Art und Weise verändert, wie Unternehmen das Cloud-Kostenmanagement angehen. Ähnlich wie bei der agilen Entwicklung oder DevOps fördert FinOps die Zusammenarbeit und Verantwortlichkeit zwischen den Teams und ermöglicht es Unternehmen, den Wert ihrer Cloud-Investitionen zu maximieren.

Für Banken und andere Finanzinstitute steht viel auf dem Spiel. Cloud Computing bietet enorme Chancen für Innovationen, aber nur, wenn es effektiv verwaltet wird. Durch die Einführung von FinOps können Unternehmen die Herausforderungen des Cloud-Kostenmanagements in Chancen für Wachstum und Effizienz verwandeln.

Schlussfolgerung

FinOps ist der Schlüssel zur Erschließung des vollen Potenzials der Cloud. Mit den richtigen Tools, Prozessen und kulturellen Veränderungen können Finanzinstitute ihre Cloud-Ausgaben optimieren, die Governance verbessern und einen langfristigen Mehrwert für ihre Kunden schaffen.

Weiterführende Infomationen: